Luftqualität – der Diesel ist es nicht

Die Corona-Pandamie bringt nicht nur Verderben mit sich, sondern könnte sich als Rettung für die heimische Automobilindustrie erweisen. Gerade für den Diesel, der medial in den letzten Jahren hart in die Mangel genommen wurde und als Sündenbock für eine angeblich sehr schlechte Luftqualität sowie Feinstaubbelastung in den Städten herhalten musste. Allen voran die Grünen, aber auch CDU und SPD verlangten aufgrund dieser Annahmen und hoher Messwerte in Städten wie Stuttgart ein generelles Dieselfahrverbot. Zehntausende Pendler, die sich vor Jahren noch einen günstigen, von der Politik und den Medien damals noch als fortschrittlich gelobten Diesel gekauft hatten, wären betroffen gewesen.

Der SPD-geführte Berliner Senat war hier seit Jahren Vorreiter. 2010 schuf er eine Umweltzone, die erste Fahrverbote für Diesel mit sich brachte. Dann verschärfte er die Gangart: Er nutzte eine Klage der sogenannten Deutschen Umwelthilfe, um acht Fahrverbotszonen und weitere Schikanen gegen Autofahrer durchzuwinken. Wie so oft ist der Ehrliche der Dumme, denn diese Fahrverbote sind schwer zu kontrollieren.

Aber nun ist klar, dass der Ruf nach Verboten oder Einschränkungen des Dieselautos unberechtigt ist. Vor allem in Stuttgart zeigen neue Messungen der Luftbelastung, dass bereits vor dem „Lockdown“, dem völligen Herunterfahren der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, bei 50% weniger Autoverkehr auf den Straßen, die gemessenen Werte am Neckartor bei immer noch knapp 40 µg/m³. 2019 hatte die Deutsche Umwelthilfe im Verbund mit Akteuren aus der Landesregierung sich bei Messwerten um die 50 µg/m³  noch für ein Dieselverbot stark gemacht.

Deutlich wird nun jedoch, dass nicht die Dieselmotoren, die mit neuer Filtertechnologie ohnehin sauberere Luft hinten rauskommen lassen, als vorne reingeht, Schuld an der Luftqualität haben, sondern andere, multiple Faktoren dazu beitragen, die von den ideologisch angetriebenen Autofeinden nicht bedacht werden. Die in Stuttgart erfasste Tendenz ähnelt der in Würzburg und wird sich voraussichtlich im ganzen Bundesgebiet bestätigen und die Propaganda gegen den Dieselmotor Lügen strafen.

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat nun richtigerweise ein Ende der Dieselfahrverbote gefordert. Mit Blick auf die nüchterne Realität und die Faktenlage ist die Mär vom tödlichen Dieselmotor widerlegt. „Die Theorie, der motorisierte Straßenverkehr sei Hauptursache für die Schadstoffbelastung der Luft in den Städten ist damit widerlegt. Fahrverbote zur Luftreinhaltung sind unwirksam.“, heißt es auf der Webseite des Clubs.

„Die erlassenen Fahrverbote zur Luftverbesserung sind reine Ideologie-Politik, um das eigene Wähler-Klientel zu bedienen“, sagt AvD Generalsekretär Lutz Leif Linden. „Die angebliche Wirkung bleiben sie jedoch schuldig. Die einzigen Effekte sind das Schaffen einer schlechten Stimmung gegen das Auto sowie eine Verunsicherung der Menschen in und um die Ballungsräume zulasten einer Schlüsselbranche unserer Volkswirtschaft.“

Ferdinand Vogel